Bewegte Vorgeschichte

Vor dem Abbruch bewahrt

Vor den Sanierungsarbeiten

Das Kulturhaus Rössle ist ein gutes Beispiel dafür, dass nicht immer alles nach Plan laufen sollte. Dieser hätte für das ehemalige Gasthaus "Rössle" nämlich bedeutet, dass es schon längst dem Erdboden gleich gemacht worden wäre. Der Gemeinderat hatte sich bereits im Dezember 2007 für den Abbruch des Gebäudes ausgesprochen. Als erste Stimmen gegen den Abbruch laut wurden, lag das Abbruchgesuch bereits beim Hochbauamt. Doch soweit sollte es nicht kommen.

Dies zum einen dank einer Gruppe von Maurer Bürgern, die sich für den Erhalt des Gebäudes stark machten und zum anderen dank den Bemühungen der damaligen Kulturministerin Rita Kieber-Beck. Vertreter des Ressorts Kultur, der Denkmalpflege und der Gemeinde schlossen sich - quasie über Nacht - zu einer Interessensgruppe zusammen, die sich für den Erhalt des Hauses stark machte. Nach Gesprächen mit der Gemeinde wurde ein erstes Grobkonzept für eine zukünftige Nutzung erstellt, in das auch die ehemalige Wirtin Margrit Büchel-Batliner ihre Vorstellungen einfliessen liess. Schnell zeichnete sich ab, dass das "Rössle" als Kulturhaus nutzbar gemacht werden könnte. Es gab sogar Ideen, im oberen Stock eine Künstlerwohnung einzurichten. Ideen, die vonseiten der Regierung befürwortet wurden, weshalb diese dem "Kulturhaus Rössle" auch eine finanzielle Unterstützung in Aussicht stellte.

Doch es sollte erneut anders kommen. Die Wahlen im Frühjahr 2009 brachten einen Regierungswechsel mit sich, der für die Projektgruppe bedeutete, die neue Regierung nun für ihr Vorhaben begeistern zu müssen. Bei einem "Rössle"-Besuch der Regierung im Oktober 2011 konnten zwar das Haus und die Ideen vorgestellt werden, dennoch erteilte die Regierung dem Projekt und dessen finanzieller Unterstützung eine Absage. Dies hatte zur Folge, dass die angedachte Drittelfinanzierung durch Land, Gemeinde und private Sponsoren neu überdacht werden musste. Dem im Februar 2011 gegründeten Verein "Pro Rössle", der bereits 70 Mitglieder zählte und sich vor allem um weitere private Geldgeber bemühte, blieb nichts anderes übrig, als erneut das Gespräch mit dem Gemeinderat zu suchen. Dieser sprach sich trotz der Regierungsabsage für das "Rössle" aus und stellte die nötigen Geldmittel für die Sanierung und Renovierung in Aussicht. Erst jetzt - vier Jahre nach dem geplanten Abbruch - war die Zukunft des "Kulturhauses Rössle" definitiv gesichert.

Im Dezember 2012 folgte die formelle Unterschutzstellung des ehemaligen Gasthauses Rössle und die Subventionszusage für dessen Restauierung durch die Denkmalpflege. Am 7. März 2013 erfolgte der Spatenstich.